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Die Hufschmiedin und ihre Pferde
Die Hufschmiedin
In einem Hufkurs und einigen praktischen Seminaren bei Altmeister Fritz Rödder ("Ohne Huf kein Pferd") entdeckt Claudia Howard ihr Interesse am Hufbeschlag. Nach einem Praktikum bei einem Hufschmied in Belgien beschliesst sie die neue Passion zum Beruf zu machen. Von 1994 bis 2002 arbeitet sie bei verschiedenen Hufbeschlagsschmieden in Deutschland. Dabei lernt sie nicht nur das Beschlagen von der Pieke auf, sondern sie arbeitet auch in den unterschiedlichsten Einsatzgebieten wie im Dressur- und Springstall, auf der Rennbahn und natürlich im Freizeitbereich.
Durch die Arbeit mit verschiedenen Kollegen und die breit gefächerten Einsatzgebiete lernt sie, sich nicht auf eine bestimmte Linie festlegen zu lassen. Was die verschiedenen Lehrmeister ihr mitgeben, ist ein offenes Auge und Ohr verbunden mit fundierter Sachkenntnis.
"Es kommt immer darauf an, was das Pferd für eine Hufform und -qualität hat, wie es fusst und ob andere physiologische Besonderheiten zu beachten sind, ob es selten oder oft geritten wird, ob im Gelände oder in der Halle....., erst dann entscheide ich gemeinsam mit dem Besitzer, ob barfuss oder beschlagen, ob Hufeisen, Kunststoffbeschlag oder Hufschuh.
Meine persönlichen Lieblingsbeschläge beim Kunststoff sind Easy Walker oder Trotters. Easy Walker sind sehr leicht zu verarbeiten. Die vorgefertigten, nebeneinander liegenden dreifachen Löcher sind genial, eines passt immer. Auch die einschiebbaren, und somit verstellbaren Seitenaufzüge sind hervorragend. Allerdings finde ich den Easy Walker vom Abnutzungsverhalten her nicht ganz befriedigend.
Deshalb zieh ich bei Pferden, die viel geritten werden, Trotters vor. Sie sind zwar etwas mühsamer zu nageln, da sie nicht vorgelocht sind, doch seit es die Trotters auch durchsichtig gibt, sieht man zumindest, wo man gerade arbeitet. Vom Abnutzungsverhalten stehen die Trotters dem klassischen Hufeisen in nichts nach.
Andere Kunststoffbeschläge habe ich ausprobiert, bin aber aus verschiedenen Gründen immer wieder auf Trotters oder Easy Walker zurück gekommen. Zum Teil sind das ganz sachliche Kriterien, zum Teil aber auch einfach persönliche Vorlieben, meist auf Gewohnheit beruhend.
Bei den Hufschuhen bin ich allerdings festgelegt: Meine Pferde laufen mit Swiss Horse Boots. Diese Schuhe sind ohne viel technischen Schnickschnack konstruiert, also kann auch wenig daran kaputt gehen. Man kann sie mit etwas Geschick und den notwendigen Kenntnissen sehr gut anpassen und verliert sie dann auch nicht, jedenfalls nicht häufiger als ein herkömmliches Hufeisen. Mit etwas Übung sind sie leicht an- und auszuziehen, und selbst bei intensivem Gebrauch halten sie zwei bis drei Jahre."
Seit ihrer Erkrankung kann Claudia Howard nicht mehr als Hufschmiedin arbeiten.
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Die Pferde
Auch bei den Pferden hat Claudia Howard keine bestimmten Vorlieben. Ihre Pferde sind ein bunt gemischtes Sammelsurium, die im Offenstall und auf der Wiese leben.
"Ich versuche, alle meine Tiere ihrer Art entsprechend zu behandeln. Ein Hund ist ein Hund, und ein Pferd ist ein Pferd. Nichts gegen Pat Parelli, Monty Roberts, Hänfling, Tellington-Jones und wie sie alle heissen. Sie haben bewirkt, dass im gesamten Pferdesport endlich mehr auf das Tier eingegangen wird. Für mich machen sie alle mehr oder weniger das gleiche, nur in anderer Verpackung. Mein Lehrmeister in frühen Jahren war Freddy Knie sen., als Kind habe ich ihm im Zirkus Knie bei den Proben zugesehen. Da konnte ich alles sehen, was ich viel später in Büchern der verschiedenen Pferdeflüsterer gelesen habe.
Lucky, mein Theaterpreis-Pferd: Hesse 1980, von Lützow (Lugano - Löwe) aus der Lona (Kosmos - Hansekapitän)
Lucky habe ich als 11-jähriges Dressurpferd gekauft. Er hatte ein Jahr lang gestanden wegen Verdacht auf Gleichbeinlahmheit. Bei mir kann er in die Herde und wurde zum besten Wanderreitpferd der Welt. Mit Lahmheiten hatten wir keine Probleme. Im Frühjahr 2005 starb er mit 25 Jahren.
Charly, geb. 1991 in Dänemark, ist ein Kind der Liebe oder ein Weideunfall, das ist eine Frage des Standpunktes, wobei er eindeutig ein Norweger ist, Papiere hin oder her. Als wir ihn bekamen, litt er an chronischer Colitis. Sein Darm ist immer noch sein Schwachpunkt, aber das Leben mit seinen Freunden bekommt ihm offensichtlich gut. Er ist das Pferd meines Mannes und wird nicht nur geritten, sondern auch gefahren.
Sarik, geb. 1996, von Orashaan (Maysoun) aus der Maamoon Samira (Hamasa Arslan)
Sarik habe ich als 11 Monate altes Fohlen gekauft. Alles was er kann oder nicht kann, habe ich ihm beigebracht oder versäumt. Er sollte mein Distanzpferd werden, ist auch zweimal den "Trabweg West" und einmal "Über die raue Alb" gegangen. Allerdings erlaubt mir meine Gesundheit solche Abenteuer nicht mehr, sodass er wohl sein Leben als Freizeitpferd verbringen wird.
Bronco ist unser Pensionspferd. Er kam als Hufrehepony mit Weideverbot aus der Box zu uns, nachdem sein Besitzer verstorben war. Bronco ist über 40 Jahre alt, so genau weiss das keiner. Nachdem er ca. 100 kg abgenommen hat, darf er auch wieder auf die Wiese und verbringt nun seinen Lebensabend glücklich unter Artgenossen.
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